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Joseph Parsons Band Live 08.03.2014

Ein fantastischer Abend

Von Frank Saltenberger (Taunuszeitung)

 

Poetische Folksongs, ein Hauch von Blues und tiefgründige Texte. Joseph Parsons und seine Band boten am Samstagabend in der Linde Livemusik vom Feinsten.
Neu-Anspach.

Was einmal geht, geht auch ein zweites Mal. Und vielleicht noch viel besser! Erst Anfang Dezember hatte der Amerikaner Joseph Parsons den Saal im Gasthauses „Zur Linde“ gefüllt, und das gelang ihm auch diesmal wieder, was zu erwarten war. Denn den Fans seiner Musik war der Termin bekannt, es war plakatiert und der ein oder andere Besucher vom letzten Mal war sicher auch diesmal wieder dabei und hatte schon vorher Werbung gemacht.

So konnte man sich auf einen fantastischen Abend freuen. Aber nicht nur auf Parsons und seinen Duopartner vom letzten Mal, Freddi Lubitz, sondern auf „Joseph Parsons and Band“.

Damit die Besucher in Stimmung kamen, setzte sich zunächst Ross Bellenoit mit seiner akustischen Gitarre ans Mikrofon und spielte einige Songs, und die waren schon des Kommens wert. Denn Parsons hat unbestritten Erste-Wahl-Musiker in seiner Band, wie sich noch zeigen sollte.

Aber zum Wohlfühl-Abend in der Linde trägt auch der Konzertort bei, denn Balkenverstrebungen, Stahlzuganker unter der Decke und Lüster in Stuckrosetten-Optik sind schon ein ungewöhnliches Ambiente für ein Clubkonzert. In diesem saßen die Besucher in Stuhlreihen bis auf Tuchfühlung mit den Musikern, dazwischen standen Tischchen für die Getränke. Parsons selbst liebt Rotwein, und das Glas unter seinem Hocker wurde sogar zwischendurch nachgefüllt, vom Veranstalter selbst. Und das ist Michael Radtke, der selbst ein großer Fan des Sängers, Gitarristen und Songschreibers aus Philadelphia ist. Parsons beherrscht sowohl die sanften Klänge und die melancholischen Balladen als auch den rockigen Griff in die Saiten. Dazu kommt seine teils unter die Haut gehende sanfte Stimme und dazu eine ungemein sympathische Art seiner Performance ohne Show und Firlefanz.

Joseph Parsons, Jahrgang 1964, lebte in Los Angeles, Boston, New York und Louisiana, machte Musik auf den Straßen europäischer Metropolen, engagierte sich im Golfkrieg für Kinderheime und nimmt seine Songs seit 1998 beim deutschen Label Blue Rose Records auf. Seit 2007 geht Parsons immer wieder von Deutschland aus auf Europa-Tournee. Bekannt sind auch seine Projekte mit Todd Thibaud, „U.S. Rails“ und „Hardpan“. Die führte ihn nun auch in den Taunus, wo er unter anderem Songs von seinem neuen Album „Empire Bridges“ spielte.
Der richtige Pep

„Empire Bridges“ ist Parsons zweites Album mit seiner Live-Band aus Sven Hansen (Schlagzeug), Freddi Lubitz (Bass, Gesang) sowie Ross Bellenoit (Gitarre, Gesang), und mit diesen war er auch in der Linde zu hören. So gut der Frontmann auch als Solist sein mag, die Band gab dem Konzert erst den richtigen Pep, und das gab ihnen auch den Raum für eigene kleine Bravourstückchen. Im Stile von Jazzmusikern begeisterten Ross Bellenoit und Bassist Freddi Lubitz.

Kein Stück ist wie das andere. Neben dem Bassisten verdanken die Arrangements vor allem Drummer Sven Hansen ihre rhythmische Raffinesse, der zwischen Besen, Sticks und Filzstöcken wechselte und mit Bellenoit und Lubitz hinter Parsons eine fein strukturierte Klangfolie ausbreitete, die durch die hervorragende Aussteuerung der Technik noch zusätzlich gewann.

Man darf hoffen, dass die Linde auch künftig im Tourkalender von Parsons und seiner Band nicht fehlen wird.

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